Ein neunjähriger Junge wird im 17. Jahrhundert in Bamberg der Hexerei beschuldigt. Verhör und Geständnis sind von der Inquisition akribisch festgehalten worden. Diese Akte wird zum Ausgangspunkt einer Analyse der sozialen Verhältnisse in der frühen Neuzeit. Es entsteht ein ebenso lebendiges wie erschütterndes Bild unserer Geschichte.
"Das inquisitorische 'setting' vergleicht Sebald mit der soziopsychologischen Dynamik der Gehirnwäsche, was die Überschwenglichkeit der dämonologischen Interpretation der Realität, wie sie der Junge liefert, überdies verständlich macht. Sebalds ambitioniert geschriebene Studie ist ein wichtiger Beitrag zum Forschungsfeld 'Kinder und Hexenprozesse', das bislang erst ansatzweise ins wissenschaftliche Blickfeld rückte."
Kea. Zeitschrift für Kulturwissenschaften
Hans Sebald:
Der Hexenjunge.
Fallstudie eines Inquisitionsprozesses.
1991. 116 Seiten
ISBN 978-3-927165-15-1
12,50 € [D], 12,90 € [A], 22,50 SFr.
Hans Sebald (†), geboren in Deutschland, war Professor für Soziologie an der Arizona State University.
[2006]