Bei dem Giftgasanschlag in der U-Bahn von Tokyo im Frühjahr 1995 starben elf Menschen, rund 4000 wurden zum Teil schwer verletzt. Wegen dieser Tat stehen nun Anhänger der neuen Religion Aum Shinrikyō vor Gericht. Welche Umstände konnten zu einem derart tragischen Ereignis führen?
Antworten gaben bisher fast nur die Medien, denen aber die Sensation meist wichtiger war als die sachgerechte Aufklärung.
Martin Repp untersucht die Entstehung, Entwicklung und die Hintergründe von Aum Shinrikyo und ordnet diese apokalyptische Bewegung in den gesellschaftlichen Kontext des modernen Japan ein.
"Der Aum-Vorfall zeigt eine erschreckende Kommunikationsunfähigkeit zwischen junger und älterer Generation, zwischen Gesellschaft und etablierten Religionen einerseits und einer neuen religiösen Bewegung andererseits. Religionswissenschaftliche Forschung hat gezeigt, und die folgenden Untersuchungen bestätigen es, daß solche jungen Gruppen ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten folgen. Diese gilt es zu verstehen und dementsprechend zu handeln, damit sich solche Katastrophen wie Jonestown, Waco, Tokyo usw. nicht wiederholen müssen. Die folgende Untersuchung soll einen Beitrag zum besseren Verständnis einer neuen religiösen Bewegung leisten, welche sich selbst und vielen anderen Menschen tragischerweise zum Verderben wurde."
(Aus der Einleitung)
Der Gründer - Die Anhänger - Die Lehre - Die Praxis; Geschichtlicher Abriss von Aum und der ihr angelasteten Verbrechen
Aum als Herausforderung und als Spiegel der Gesellschaft - Aum und die Massenmedien - Die Mitverantwortung der Gesellschaft
Aum als Herausforderung und als Spiegel der japanischen Religionen - Die religiöse Lage der Jugendlichen im zeitgenössischen Japan
Internationale Zusammenhänge - Aum und andere apokalyptischen Bewegungen der Gegenwart - Gemeinsamkeiten von Aum mit anderen neuen religiösen Bewegungen
Religiöse Kriterien für den Aum-Vorfall - Die Gesellschaft, die Religionen und die Religionswissenschaft
"Repp versucht damit nicht die Verantwortungs- und Schuldlast von Aum zu erleichtern, sondern zeichnet vielmehr mit Kompetenz die komplexen Umstände und Verhältnisse nach, die eine Religionsgemeinschaft kriminell werden ließen."
Materialdienst der EZW.
Martin Repp:
Aum Shinrikyō.
Ein Kapitel krimineller Religionsgeschichte.
Religionswissenschaftliche Reihe Bd. 9.
1997. 132 Seiten.
ISBN 978-3-927165-46-5
12,50 € [D], 12,90 € [A], 22,50 SFr.
Martin Repp ist stellvertretender Direktor des "NCC Center for the Study of Japanese Religions".
[2000]