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Religionswissenschaftliche Reihe | Bd. 11

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"Vaterland statt Menschenrecht" schließt eine Lücke in der Antisemitismus- und Frauenforschung. Die heutige Frauenbewegung muß sich mit dem Vorwurf auseinandersetzen, daß auch in ihren eigenen Reihen, und zwar von Anbeginn an, antisemitische Denk- und Verhaltensweisen präsent waren. Diese finden sich aber nicht nur in national-konservativen Verbänden, sondern auch in fortschrittlichen Vereinigungen bis hin zur Sozialdemokratie.
Nicht nur offener Rassismus macht den Antisemitismus aus. Weglassen, Verschweigen, Ausgrenzen - diese subtilen Formen der Judenfeindschaft finden sich in nahezu allen Verbänden der organisierten Frauenbewegung des Deutschen Kaiserreiches. Durch eine zunehmende Orientierung auf nationalistische Argumentationen, die den Frauen einen Platz in der Gesellschaft sichern sollte, sowie durch die Betonung der Geschlechterdifferenz hat sich die Frauenbewegung sehr früh vom Ideal der Gleichheit aller Menschen entfernt und dadurch dem Antisemitismus in ihren eigenen Reihen Vorschub geleistet. Dem spürt die Autorin durch die Aufbereitung von umfangreichem Quellenmaterial nach.
 

Nach einem einleitenden Teil zu Fragen der Antisemitismusforschung und zur Geschichte der Frauenbewegung werden folgende Verbände untersucht:

 
"Die Frage nach dem Antisemitismus von Frauen ist bis zu Beginn der achtziger Jahre weder von der Frauenforschung noch von der Antisemitismusforschung gestellt worden. Bei der Suche der Frauenforscherinnen nach Vorbildern in der frühen Frauenbewegung war diese Fragestellung wohl auch eher störend und unerwünscht. Denn schon die Untersuchung der Geschichte der Frauenbewegung in der Weimarer Republik hat im Hinblick auf eine erhoffte Distanzierung der Frauen vom Nationalsozialismus nur dürftige Ergebnisse gebracht und den Glauben an die gewählten Vorbilder erschüttert. Angesichts dieser Umstände erschien es wohl vielen Forscherinnen sicherer, die Frage nach dem Antisemitismus von Frauen besser gar nicht erst aufzuwerfen."
Aus dem Vorwort

Das sagen Andere

Blick hinter die Kulissen

"Wawrzyn beschreibt im Auf und Ab der politischen Anpassungen die sanften Übergänge bis zum offenen Antisemitismus der Nazizeit, den kurzen Weg, den die Negierung des Jüdischen bis hin zur assimilatorischen Forderung hat, sich des Eigenen zu entledigen."
Irene Runge in: humanismus aktuell
 

"Anhand umfangreicher Quellenarbeit werden antisemitische Einstellungen und Verhaltensweisen in der Frauenbewegung des deutschen Kaiserreiches untersucht, wobei am Beispiel ausgewählter Vereine erstmals eine Gesamtübersicht aller Frauenbewegungen geboten wird. Der gut strukturierte Aufbau ermöglicht daneben eine gezielte Untersuchung von Einzelgruppierungen. ... Anerkennenswert ist die durch den - wenn auch nicht ausnahmslos überzeugenden - Nachweis antisemitischer Tendenzen in der Frauenbewegung gelungene Schließung einer Forschungslücke. Überraschen können ihre Ergebnisse hingegen nur dann, wenn eine idealisierte, z. T. fast ahistorische Vorstellung der Frauenbewegung als Ausgangsbild vorausgesetzt wird."
Kristine Hamel in: Das Historisch-Politische Buch 47 (2000), S. 487-488.
 

"Es gelingt Heidemarie Wawrzyn jedoch auf überzeugende Weise, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Sie zitiert Briefe ... und macht deutlich, wie das Judentum schon Jahrzehnte vor Hitlers Machtergreifung innerhalb der Frauenbewegung gesehen wurde." Jakob Hessing in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15. August 1999.

 

Buchdaten

Heidemarie Wawrzyn:
Vaterland statt Menschenrecht.

Formen der Judenfeindschaft in den Frauenbewegungen des Deutschen Kaiserreiches.
Religionswissenschaftliche Reihe Bd. 11.
1999. 280 Seiten.
ISBN 978-3-927165-60-1
25,00 € [D], 25,70 € [A], 42,90 SFr.

Die Autorin

Heidemarie Wawrzyn studierte Religionswissenschaft und Geschichte in Bremen und Münster. Sie lebt seit 1999 in Israel und forscht dort in verschiedenen Projekten über Deutsche in Palästina.
[2006]
 

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